License Monitoring mit CodeMeter

Was macht mein Kunde eigentlich mit meiner Software? Dies ist eine Frage, die viele Softwarehersteller (Independent Software Vendors = ISVs) beschäftigt – und das nicht nur aus Neugier.

Die detaillierte Auswertung des Benutzerverhaltens in Bezug auf Lizenzen bietet wertvolle Information über die Häufigkeit der Nutzung und damit über die Relevanz von entwickelten Funktionen. Auswertungen können helfen, Ihr Produkt weiterzuentwickeln und sich auf die Komponenten zu konzentrieren, die häufig im Einsatz sind, oder Ihre Lizenzmodelle an den aktuellen Kundenbedarf anzupassen.

CodeMeter bietet hierzu verschiedene Optionen, die Lizenznutzung zu verfolgen oder deren zeitlichen Nutzungsumfang von vornherein zu begrenzen.

License Tracking

Um die Lizenznutzung der Anwender nachzuverfolgen, kann das sogenannte License Tracking verwendet werden.

Der CodeMeter Lizenzserver stellt Lizenzen im Netzwerk zur Verfügung. Der ISV gibt die Anzahl der gleichzeitig nutzbaren Lizenzen und die Metrik vor. Als Metrik stehen unter anderem die Zählung pro gestarteter Anwendung oder die Zählung pro Bildschirmarbeitsplatz (Station-Share) zur Verfügung.

Der Anwender schaltet License Tracking ein. Der CodeMeter Lizenzserver protokolliert alle Zugriffe auf die vorhandenen Lizenzen und ebenso alle Ablehnungen. Dabei werden Username, Rechnername/IP-Adresse und Lizenz festgehalten. Über ein Interface im CodeMeter Web-Admin erzeugt der Anwender einfache Auswertungen über seine genutzten Lizenzen (siehe Bild 1). Für umfangreichere Auswertungen können die License Tracking-Daten als Datei exportiert und weiterverarbeitet werden (siehe Bild 3).

License Tracking für ISVs

Neben der Kostentransparenz bietet License Tracking auch die Möglichkeit, unbenutzte Lizenzen oder fehlende Lizenzen zu identifizieren. Dies bietet Softwareherstellern neue Möglichkeiten, die optimale Lizenzierung zu finden. In Kombination mit Overflow-Lizenzen (der ISV erlaubt dem Anwender die Verwendung von mehr Lizenzen als er gekauft hat), kann eine genaue Verwendung dieser Lizenzen nachgewiesen und eine entsprechende Abrechnung nach vereinbarten Nutzungsperioden umgesetzt werden.

License Tracking für Anwender

Mit License Tracking kann eine kostenstellenbezogene Abrechnung von Lizenzen in Großunternehmen umgesetzt werden. Aus der Übersicht der belegten Lizenzen durch die entsprechenden Benutzer kann eine Auslastung der Lizenz pro Kostenstelle errechnet werden.

License Tracking: Technik

License Tracking protokolliert in einem Parserfreundlichen Format alle erfolgreichen und fehlgeschlagenen Lizenzbelegungen durch Code-Meter Lizenzserver. Die dabei erzeugten Protokoll-Dateien können Sie dann anschließend automatisiert auswerten. Sie können die Daten leicht in ein Format überführen, das den Datenimport in Datenanalyse-Werkzeuge oder ERPSysteme von Drittanbietern ermöglicht.

License Tracking verfolgt sekundengenau die Belegung und Freigabe von Lizenzen. Darüber hinaus werden auch der Verleih und die Rückgabe von Lizenzen an einem CodeMeter Lizenzserver überwacht und protokolliert. Änderungen an Lizenzen durch Updates sind ebenfalls detailliert und in ihrer zeitlichen Abfolge nachvollziehbar.

License Tracking: Security

License Tracking erfasst die Daten kryptografisch abgesichert, sodass eine Manipulation auf Kundenseite auszuschließen ist. Hierzu werden die Log-Dateien von CodeMeter mit dem in CmDongles, CmActLicenses oder CmCloud-Containern gesicherten Schlüssel signiert.

Die erfassten Daten könnten vom Anwender in regelmäßigen Abständen an den Hersteller übermittelt werden und sind somit die Basis der Auswertungen der Softwarehersteller. Ein Validierung der Echtheit ist jederzeit möglich (siehe Bild 2).

Use Case: Produktmanagement

Wenn ein Softwarehersteller verschiedene Produkte anbietet oder modulare Lizenzierung für ein umfangreicheres Software-Paket einsetzt, liegt die Frage nahe, welches Produkt oder welches Modul wie oft verwendet wird. Mit den Daten aus License Tracking können Softwarehersteller die Nutzung nach Kunde, nach Dauer, Funktion oder Tageszeit differenziert auswerten und hilfreiche Informationen für zukünftige Schwerpunkte ermitteln.

Aus den Trackingdaten lassen auch langfristige Tendenzen bei der Nutzung von Lizenzen ableiten.

Use Case: Nutzungsbasierte Bezahlmodelle

Nutzungsbasierte Bezahlmodelle kennt man von Internetdiensten und Telefonverträgen. Auch für Software-Lizenzen ist das ein praktikables Modell. Bei Verwendung von CmCloud-Lizenzen ist die Nutzung direkt online überwachbar. Doch auch wenn die Nutzung in abgeschirmten Produktionsbereichen der Softwarenutzer geschieht, ist eine vertrauenswürdige nachgelagerte Abrechnung möglich. Mit einer entsprechenden vertraglichen Vereinbarung erhalten Softwarehersteller in vereinbarten Abständen das License Tracking-Protokoll ihrer Software vom Anwender.

Dessen Auswertung macht eine sekundengenaue Abrechnung möglich. Auch interne Lizenzausleihe beim Anwender ist nachvollziehbar und gegebenenfalls abrechenbar. Zwischenzeitige Lizenz-Upgrades und damit verbundene mögliche Preisänderungen sind auf Basis des realen Aktivierungsdatums beim Anwender genauestens nachvollziehbar.

Beispielhafte Anwendungsfälle

License Usage Monitoring kann in verschiedensten Situationen gewinnbringend eingesetzt werden. Beispielsweise könnte im Einzelhandel in saisonalen Hochzeiten eine zusätzliche Kasse bereitgestellt werden und deren Nutzungszeit abgerechnet werden. Ein zweites Beispiel sind Expertensoftwaresysteme, unter anderem im Baubereich, die nach ihrer Nutzungszeit abgerechnet werden.

Einfache zeitliche Beschränkung

Nicht immer lassen sich Anwender von einer detaillierten Nutzungsüberwachung der Lizenzen überzeugen oder es sprechen technische oder operative Gründe dagegen. Dann können Softwarehersteller Nutzungszeiten einfach im Vorfeld begrenzen.

Mit der Produkt Item Option „Unit Counter“ können Softwarehersteller beim Programmieren Lizenzen ausstellen, deren Nutzung über eine Anzahl begrenzt wird. Die geschützte Software löst dabei beim Start oder via CodeMeter API bei selbst gewählten Aktionen ein Dekrement des Zählers aus.

Zeitliche begrenzte Nutzung können Softwarehersteller mit diesem Feature ebenfalls erzeugen, indem die Software in frei wählbaren Abständen das Dekrement auslöst, während sie ausgeführt wird. So sind unterschiedliche zeitbasierte Lizenznutzungsmodelle abbildbar.

Als Beispiel ist eine Begrenzung auf eine vorgegebene Anzahl Minuten oder Stunden machbar: Der Zähler wird automatische jede Minute oder Stunde vermindert.

Nicht nur eine Begrenzung, sondern auch eine nutzungsbasierte Abrechnung lässt sich hiermit ebenfalls realisieren, indem nach einer vereinbarten Zeit der Lizenzstatus an der Softwarehersteller zurückgegeben oder die Lizenz gegen eine neue Lizenz für eine Folgeperiode getauscht wird. Aus dem bis dahin erreichten Dekrement des Unit Counters lässt sich die reale Nutzungszeit ermitteln und bei einem entsprechenden Preismodell für Lizenznutzung nach der tatsächlichen Nutzungsdauer abrechnen.

Werden zusätzlich modulare Lizenzmodelle eingesetzt, kann die Nutzungszeit für verschiedene Einzelfunktionen jeweils einzeln begrenzt oder im Nachgang abgerechnet werden.

Mehr Informationen zu dem Thema finden Sie auch auf unserer Webseite und im Webinar über „Nutzungsbasierte Lizenzen erstellen und verkaufen“, welches im September 2022 stattfand und auf unsere Webseite verfügbar ist.

 

KEYnote 44 – Ausgabe Herbst/Winter 2022

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